Von Lars Laucke 07.11.2017 – Marbacher Zeitung
Bottwartal – Jetzt sind es nur noch zwei Teams, die in der Handball-Württembergliga der Frauen noch eine weiße Weste haben. Mit dem 20:17 (8:8) bei der SG H2Ku Herrenberg II fügte die SG Schozach-Bottwartal einem weiteren Konkurrenten die ersten Minuspunkte zu. Das Team von Michael Stettner steht nun gemeinsam mit der HG Kochertürn/Stein mit je 14:0 Punkten an der Spitze.
Für Stettner war es das erwartet schwere Spiel. „Wir haben die ersten 20 Minuten gebraucht, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Da hat sich wie befürchtet die schlechte Trainingswoche bemerkbar gemacht“, erklärt der Coach, der allerdings „kämpferisch sehr zufrieden war. Das war in diesem Spiel auch notwendig. Daher ist die letzte Woche abgehakt, und wir schauen nach vorne.“ Die Herrenbergerinnen machten es den Gästen mit ihrer kompakten 6:0-Abwehr nicht einfach. Zumal mit Alisa Berger im Rückraum der Bottwartälerinnen eine wichtige Option fehlte. „Ich bin mir sicher, dass Herrenberg gegen sie nicht auf sieben Metern verteidigt hätte, denn sonst klingelt´s im Normalfall. Das hätte dann auch mehr Platz für die anderen Spielerinnen gegeben. So war jedes Tor ein hartes Stück Arbeit“, sagt Stettner. Der Pausenstand von 8:8 bestätigt dies.
Die entscheidende Phase kam dann Mitte der zweiten Halbzeit, als Herrenberg mit 14:13 in Führung ging und Sarah Kreh auch noch eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam. Denn trotz der vorübergehenden Unterzahl kassierte die SG Schozach-Bottwartal fast zehn Minuten lang kein Tor und ging ihrerseits mit 19:14 in Führung. „Ich habe in unserer Auszeit an die Mädels appelliert, sich wieder auf das Spiel zu konzentrieren statt auf andere Dinge. Zuvor haben wir immer wieder unnötige Fehler gemacht, weil wir uns mit allem möglichen untereinander beschäftigt haben, am wenigsten aber mit dem Spiel. Nach der Auszeit war es dann deutlich konzentrierter, und wir haben in dieser Phase sicherlich den Sieg erspielt. Gestützt auf eine jetzt sehr gute Abwehr hat Tabea Kraft den Rollladen runtergelassen“, lobt Michael Stettner seine Torhüterin. In den letzten Minuten konnte Herrenberg dann nicht mehr entscheidend verkürzen. „Wir wussten auch, dass wir mehr Körner haben als sie. Zum Schluss hatten deren Rückraumwürfe daher nicht mehr die Qualität wie zuvor“, hat Stettner auch einen konditionellen Vorteil bei seiner Mannschaft gesehen.
SG Schozach-Bottwartal:Szota, Kraft, Antl – Bieser, Kreh, T. Müller (3), S. Müller (1), Brunn (2), Klenk (5/2), Spieth (3), Wunschik (1), Guyomard (1), Asmuth (4/2).