Von Lars Laucke
Tabellenletzter gegen -vorletzter – die Partie in der 2. Handball-Bundesliga zwischen der SG H2Ku Herrenberg und der SG Schozach-Bottwartal am Samstag um 20 Uhr ist quasi die Definition eines Kellerduells. Wobei schon im Vorfeld eines klar ist: Die Herrenbergerinnen stehen bereits als erster Absteiger fest, da der Verein aus finanziellen Gründen keine Lizenz mehr für die zweite Liga beantragt hat. „Doch die werden sicher alles geben, um sportlich nicht abzusteigen, quasi als Signal an die Vereinsverantwortlichen: ,Seht her, wir hätten es geschafft‘“, warnt Jürgen Krause, Trainer der SG Schozach-Bottwartal. Sein Team hatte zuletzt mit dem Heimsieg gegen den Tabellenvierten HL Buchholz 08-Rosengarten für eine dicke Überraschung gesorgt und gleichzeitig die Rote Laterne an die SG H2Ku übergeben. „Da haben wir das erste Mal seit ich Trainer bin einen Vorsprung über die Zeit gebracht“, freut sich der Coach.
Krause glaubt allerdings, dass die Aufgabe in Herrenberg sehr schwierig werden wird. „Wir tun uns gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellenbereich meist leichter, weil die uns regelmäßig unterschätzen. Da ist im Hinterkopf immer der Gedanken, dass man es schon irgendwie hinbekommen wird. Und Buchholz hat es eben nicht geschafft, den Schalter rechtzeitig umzulegen. Eine Mannschaft wie Herrenberg wird uns hingegen ganz sicher nicht unterschätzen. Und sie haben ja jetzt auch nichts mehr zu verlieren. Der TG Nürtingen haben sie zuletzt alles abverlangt.“ Krause warnt vor allem vor Herrenbergs Rückraumspielerin Lea Neubrander. „Sie ist nicht besonders groß, aber wahnsinnig schnell und nicht umsonst deren beste Torschützin. Und auch Mittelspielerin Marie-Christine Beddies und die sehr erfahrene Rechtsaußen Tanja Padutsch sind sehr stark“, zählt Krause auf. Und nicht zu vergessen kennt der Herrenberger Trainer Hans Christensen einige Bottwartaler Spielerinnen noch sehr gut, stieg die SGSB doch vergangene Saison unter seiner Regie erst in die 2. Bundesliga auf.
Personell wird es bei der SG Schozach-Bottwartal zumindest quantitativ wieder etwas besser aussehen als zuletzt, hatte Jürgen Krause gegen Buchholz doch nur neun Feldspielerinnen zur Verfügung. Diesmal wird in Lina Schrembs eine weitere Kreisläuferin im Kader sein, und auch Linksaußen Helena Amor steht wieder zur Verfügung. Auf die drei verletzten Rückraumspielerinnen Sina Klenk, Julia Schraml und Lotta Gerstweiler muss Krause jedoch weiterhin verzichten.