Lars Laucke
Beilstein – Es war nur ein Freundschaftsspiel und bei vier Klassen Unterschied auch von sehr überschaubarer sportlicher Bedeutung. Dennoch waren rund 400 Zuschauer am Dienstagabend in die Beilsteiner Langhanshalle gekommen, um sich die Partie zwischen Handball-Württembergligist SG Schozach-Bottwartal und dem Bundesligisten TBV Lemgo Lippe anzuschauen. „Sportliche Schlüsse werde ich aus diesem Spiel sicher keine ziehen können“, sagteSG-Trainer Tobias Klisch schon im Vorfeld. „Die Jungs sollen Spaß haben, möglichst die ersten fünf bis zehn Minuten einigermaßen mithalten und zeigen, dass auch in der Württembergliga Handball gespielt wird.“
Seine Mannschaft setzte diese Vorgaben ziemlich gut um, führte mit 1:0 und 2:1 – für diese letzte Führung sorgte Kreisläufer Daniel Zieker, dessen Bruder Patrick ja bekanntlich für Lemgo spielt. Der brachte mit seinem ersten Treffer zum 3:2 erstmals die Gäste in Führung. Und auch beim 4:5 nach zehn Minuten sah es für die SG noch richtig gut aus. Zehn Minuten später stand es jedoch schon 5:14, immerhin kamen die Hausherren bis zur Pause noch auf 12:19 heran. Und dass „auch in der Württembergliga Handball gespielt wird“, wie es Klisch formuliert hatte, das zeigten neben Daniel Zieker insbesondere Felipe Soteras-Merz und auch Rückkehrer Damir Marjanovic. „Wir haben Lemgo immerhin ab und zu vor kleinere Probleme gestellt“, stellte Tobias Klisch zufrieden fest.
Auch in der zweiten Halbzeit hielt sich die SG Schozach-Bottwartal lange wacker. „Wir hätten das Spiel nach 50 Minuten gerne abpfeifen können“, fand Klisch. Denn in den letzten zehn Minuten lief der Bundesligist nochmal reihenweise Konter und schraubte das Ergebnis zum Ende hin auf 42:22 hoch. „Für den Spielverlauf eigentlich etwas zu hoch“, so Klisch.
Für Lemgo-Trainer Florian Kehrmann war wichtig, „dass sich keiner verletzt hat und die Zuschauer tollen Handball gesehen haben. Ein paar Kabinettstückchen waren ja auch dabei. Man hat natürlich den Klassenunterschied gesehen. Aber die SG hat das wirklich gut gemacht“, so der Coach, der mit seiner Mannschaft ja gleich mehrere Tage zu einem Trainingslager bei der SG Schozach-Bottwartal zu Gast war. „Das war alles super hier. Zudem haben wir ja am Samstag das Turnier in Esslingen gewonnen“, zeigte sich Kehrmann mit dem Besuch seiner Mannschaft im Südwesten hochzufrieden.
Die Partie war ja auch eine Premiere: Zum ersten Mal spielten Daniel und Patrick Zieker gegeneinander. Eine direkte Begegnung auf dem Feld gab es aufgrund ihrer Positionen – Daniel am Kreis und im Abwehrzentrum, Patrick auf Linksaußen – allerdings nicht. Und ein internes Duell, wer die meisten Tore erzielt? „Nein, da gab es kein Battle“, winkte Daniel ab. Dabei hätte er dieses inoffiziellen Quellen zufolge sogar mit 6:5 gewonnen.