Beilstein – Andreas Hennings – Marbacher Zeitung
Zum Zeitpunkt, als der Trainer der SpVgg Mössingen am Samstagabend in der Begegnung bei der SG Schozach-Bottwartal die erste Auszeit nahm, war das Duell in der Handball-Württembergliga eigentlich schon entschieden. Dass bis dato nur neun Minuten und 47 Sekunden gespielt waren und die SG-Damen bereits mit 7:1-Toren führten, zeigt die Kräfteverhältnisse, die in der Beilsteiner Langhanshalle herrschten. Der Aufsteiger von der Alb war den Qualitäten des Meisterschaftsfavoriten dabei über 60 Minuten gnadenlos ausgesetzt.
Vor allem im ersten Durchgang führte nahezu jeder Angriff der Gastgeberinnen zu einem Torerfolg, egal ob nach einem über Spielmacherin Theresa Müller ausgespielten Angriff oder per Konter. So erwies sich auch Keeperin Tabea Kraft ein ums andere Mal als hervorragende Vorlagengeberin, als sie bei Tempogegenstößen die Mitspielerinnen mit punktgenauen Abwürfen bediente.
Da die Mössinger Abwehr der SG kaum etwas entgegenzusetzen hatte und fast jeder Angriff zu einem Erfolg führte, erhielt der Gegner auch keinerlei Möglichkeit, wenigstens über Konter gefährlich vor das SG-Gehäuse zu kommen. Denn ansonsten fand er kein Mittel gegen die 6:0-Abwehr der SG Schozach-Bottwartal.
Entsprechend vergrößerte sich der Vorsprung beinahe im Minutentakt, nach Minuten 16 stand es 13:1. Unter anderem, nachdem Theresa Müller Schwester Sophie mit einem sehenswerten Pass bedient hatte, die so den zwölften Treffer ihres Teams beisteuerte. Anschließend vergab die Mannschaft von Michael Stettner erstmals drei Würfe, was aber prompt vergessen war. Spätestens, als Tabea Kraft Neuzugang Mélanie Guyomard mit einem Zuspiel über das ganze Feld auf die Reise schickte, sodass diese zum 16:3 einwerfen konnte (22.). Bis zur Pause erhöhte die SG gegen dennoch wacker kämpfende Gäste auf 22:7.
In der zweiten Halbzeit kam Jasmin Szota für Tabea Kraft ins Tor, und die Keeperin fügte sich gleich mit einer Parade ein. Auf die Spielmacher-Position rückte Michelle Wunschlik, was dem Spielfluss keinen Abbruch tat. Dennoch ließ die SG nach dem Seitenwechsel zunehmend Torchancen liegen. „Wenn man überhaupt etwas bemängeln kann, dann die Chancenauswertung. Dass bei 60, 65 Würfen nicht jeder reingeht, ist aber auch klar“, sagte Michael Stettner. Doch nachlassen, das tat sein Teams keinesfalls – auch weil Tabea Kraft, obwohl auf der Bank sitzend, ihre Mitspielerinnen lautstark ermahnte, sobald diese auch nur einen Moment zurückschalteten. „Tabea ist da voll dabei, egal ob sie spielt oder nicht. Es ist wichtig, solche Spielerinnen im Kader zu haben“, lobte Stettner.
Unter anderem mit schönen Spielzügen, wie beim 29:10 durch Tanja Brunn (43.), und Hebern über den die Gästetorhüterin, wie beim 33:12 durch Alisa Berger (50.) verzückten die Gastgeberinnen weiterhin die Zuschauer. Am Ende stand es 39:16. „Die Mannschaft hat das über 60 Minuten voll durchgezogen, obwohl das Spiel schnell entschieden war“, so Stettner zufrieden, der die Überlegenheit genutzt hatte, um weitere Spielzüge unter Wettkampfbedingungen üben zu lassen. Um dann auch gegen sportlich wohl andere Kaliber wie die SF Schwaikheim am nächsten Wochenende gestärkt auftreten zu können.
SG Schozach Bottwartal:Kraft, Szota – Berger (8/2), Kreh (5), T. Müller (5), S. Müller (4), Brunn (1), Spieth (5), Wunschlik (4), Guyomard (2), Asmuth (5).