Von Lars Laucke
Nur zu gerne hätten die Zweitliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal nach dem Überraschungssieg in der Vorwoche gegen den Tabellenvierten HL Buchholz-08 Rosengarten mit einem weiteren Sieg beim Tabellenschlusslicht SG H2Ku Herrenberg nachgelegt. Und bis zur Halbzeitpause sah es für die Mannschaft von Trainer Jürgen Krause auch ganz gut aus. Nachdem die Führung in den ersten 30 Minuten mehrfach gewechselt hatte, nutzten die Gäste kurz vor der Sirene eine Überzahl, um aus einem knappen Rückstand eine knappe Führung zu machen. Die Herrenbergerinnen hatten zweimal die Torhüterin für eine sechste Feldspielerin rausgenommen, aber beide Male den Ball verloren. Zunächst sorgte Elena Fabritz mit einem Wurf aus rund 25 Metern ins leere Tor für den 15:15-Ausgleich. Nach dem nächsten Ballverlust verhinderte eine Herrenbergerin den Wurf ins leere Gehäuse, handelte sich dafür eine Zeitstrafe ein und verschaffte der SG Schozach-Bottwartal quasi mit dem Abpfiff der ersten Hälfte einen Siebenmeter. Lara Däuble verwandelte zur 16:15-Fürhung für die Bottwartälerinnen.
Die 16-jährige Däuble war es auch, die direkt nach Wiederbeginn die Zwei-Tore-Führung in der Hand hatte. Doch ihr Wurf landete nur am Pfosten. „Stattdessen verlieren wir diese Überzahl mit 0:2 – und ab da lief dann so gut wie gar nichts mehr“, so Jürgen Krause nach der Partie. Während die Herrenberginnen nun vorne fast nach Belieben trafen, bissen sich die Gäste an der Abwehr der „Kuties“ immer wieder die Zähne aus oder scheiterten an der blendend aufgelegten Torhüterin Laura Waldenmaier. Ganze zwei Treffer gelangen der SG Schozach-Bottwartal in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit, während die eigene Abwehr immer wieder Löcher offenbarte und die Torhüterinnen kaum eine Hand an den Ball brachten. „Wir haben uns dann auch viele unkonzentrierte Würfe geleistet“, monierte Krause. Mehrere weitere Pfostentreffer taten ein Übriges, um das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Spätestens beim 20:28 rund zehn Minuten vor Schluss war klar, dass die SG H2Ku Herrenberg dieses Spiel gewinnen würde. Am Ende fiel die Niederlage mit 23:32 (16:15) aus Sicht der SG Schozach-Bottwartal vielleicht etwas zu hoch aus, verdient war sie aufgrund der schwachen zweiten Halbzeit jedoch allemal.
„Wir hatten halt auch kaum Wechselmöglichkeiten“, nahm Jürgen Krause seine Mannschaft auch ein wenig in Schutz. Denn neben den verletzten Rückraumspielerinnen Sina Klenk, Julia Schraml und Lotta Gerstweiler war kurzfristig auch noch Trixi Hanak ausgefallen. Dafür standen neben Lara Däuble mit Lina Schrembs und Lena Siebert noch zwei weitere B-Jugendliche im Kader, um wenigstens zehn Feldspielerinnen aufbieten zu können. „Ich hoffe, dass die ein oder andere Verletzte schnell wieder zurückkommt“, so Krause. Am ehesten könnte dies wohl bei Sina Klenk der Fall sein. Ob es allerdings schon für das kommende Heimspiel gegen Werder Bremen reicht, ist noch fraglich. Helfen würde es der Mannschaft sicherlich, um wieder vom letzten Platz wegzukommen, auf den die SG Schozach-Bottwartal nun erneut gerutscht ist. „Wir werden auf jeden Fall weiter arbeiten und kämpfen“, versprach Jürgen Krause.
SG Schozach-Bottwartal: Keller, Brausch – Schrembs, Däuble (5/2), Hees (4), Weber (2), Bauer (2), Räuchle (3), Amor, Fabritz (3), Loehnig (4), Siebert.