Von Andreas Hennings
Beilstein – Der Abwärtstrend bei den Württembergliga-Handballern der SG Schozach-Bottwartal hält noch an: Gegen den Tabellenzweiten SV Leonberg/Eltingen ging die Mannschaft nach einem 24:32 (11:13) als Verlierer aus der Halle und rutscht damit näher an die Abstiegszone heran. Die Niederlage war verdient, fiel aber doch einige Tore zu hoch aus.
Vor allem den Rückraum der Gäste brachte die SG das gesamte Spiel über nicht in den Griff. Immer wieder war Leonberg mit Würfen aus der Distanz erfolgreich, die teils ohne sichtbare Gegenwehr der Abwehr den Weg ins Tor fanden. Diese Bälle waren für die Torhüter Philip Hämmerling und Maximilian Ernst freilich schwer zu halten, in manch einer Situation wurde aber doch auch deutlich, dass dies nicht unbedingt der Abend der beiden SG-Schlussmänner war. Drei Paraden, die Ernst kurz nach der Halbzeitpause innerhalb kurzer Zeit zeigte, waren da die lobenswerte Ausnahme.Dass die SG Schozach-Bottwartal dem favorisierten Gegner lange die Stirn bot, war vor allem der Rückkehr von Damir Marjanovic zu verdanken. Der Rückraumshooter stieg immer wieder hoch, um den Ball aus der Ferne in die Maschen zu werfen. Mit seinen acht Toren, die ihm alle aus dem Spiel heraus gelangen, war er der beste Schütze des Abends. Anspiele an den Kreis zu Daniel Zieker gelangen der SG hingegen kaum.
Nur beim 3:2 lag die Heimmannschaft in der Beilsteiner Langhanshalle kurz vorne, auch sonst hielt sie aber bis zum 6:6 (14.), beziehungsweise dem 7:7 (15.) gut mit – und zwang die Gäste so zu einer ersten Auszeit. Die fruchtete bei Leonberg allerdings. Der Aufstiegskandidat zog auf 11:8 davon (22.) – eine Phase, in der die SG teils in Unterzahl spielte. Auch Trainer Tobias Klisch nahm dann eine Auszeit – auch diese wirkte. Plötzlich war seine Mannschaft mit dem 11:12 wieder dran (29.). Nach der Pause zog Leonberg aber – trotz der besagten Ernst-Paraden – auf 17:13 (36.) davon. Besonders stark präsentierte sich Leonbergs überaus agiler Spielmacher Christoph Hönig. Die SG hatte aber auch in dieser Phase zwei Zeitstrafen kassiert, was sich durchs gesamte Spiel hindurchzog. Dies fand drei Minuten vor dem Spielende seinen negativen Höhepunkt, als der Kreisläufer Daniel Zieker mit seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe bedacht wurde und somit für den Rest der Partie vom Feld musste. Da die Strafe auf kein Foul zurückzuführen war, sondern Zieker vielmehr Unerlaubtes gesagt haben soll, bekam er auch die blaue Karte und wird seiner Mannschaft damit in Oppenweiler fehlen.
Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden. Zwar hatte Schozach-Bottwartal mit einer offensiven Abwehr noch versucht, das Blatt zu wenden, die Gäste bauten den Vorsprung aber weiter aus. War Leonberg in der 54. Minute beim 26:22 vier Tore vorne, verdoppelte der SV seinen Vorsprung bis zum Spielende gegen sich letztlich aufgebende Gastgeber auf 32:24. Ein gebrauchter Abend für die SG Schozach-Bottwartal, weshalb Trainer Tobias Klisch die Partie nach Spielende auch nicht kommentieren wollte.
SG Schozach-Bottwartal: Hämmerling, Ernst – Weckerle (4), Linder (1), Baumann, Völkel, Ziegler (1), Gallus (2/2), Zieker (2), Schmitz (1), Marjanovic (8), Zluhan (5/1).