Von Julia Spors
Beilstein – Eine eklatante Abschlussschwäche, wie es Tobias Klisch, der Trainer von Handball-Württembergligist SG Schozach-Bottwartal, beschrieb, hat sein Team am Samstagabend zum Saisonauftakt gegen die HSG Fridingen/Mühlheim offenbart – und deshalb zu Hause auch völlig zu Recht mit 21:30 (10:13) verloren. „Wir verwerfen Gegenstöße, vergeben Siebenmeter und finden einfach keine Durchschlagskraft. Uns hat der Spielfluss im Rückraum gefehlt“, zählte der Coach der Bottwartäler nach der Partie auf und fasste letztlich kurzerhand zusammen: „Wir haben das Spiel im Angriff verloren.“
Denn die Abwehr stand ganz gut. „Hatten wir sie im stehenden Angriff, haben wir ordentlich verteidigt“, meinte Tobias Klisch. Das Problem: Dort hatte man sie nicht immer. Vielmehr konnten die Gäste in beiden Halbzeiten mehrfach Tempogegenstöße laufen und einfache Tore erzielen, da die Hausherren vorne viel zu oft den Ball hergaben.
Mal spielte man sich fest, ein andermal verlor man den Ball oder stand wiederholt im Kreis. „Wenn wir einen Bodenpass gespielt haben, war der so lange unterwegs, dass der Gegner Zeit hatte hinzukommen“, monierte Tobias Klisch. Aus dem 3:3 zu Beginn der Partie wurde so schnell ein 5:8 (13.) und ein 6:11 (18.). Die Hausherren versuchten es daraufhin mit einem zweiten Mann am Kreis. Das fruchtete nicht immer, aber zumindest etwas, so dass die Bottwartäler zur Pause beim Stand von 10:13 nur noch mit drei Toren zurücklagen. Machbar, dachte man. Doch dann setzte sich das Offensiv-Dilemma in Hälfte zwei weiterhin konsequent fort. Unter anderem scheiterten Felix Linder und Robin Baumann völlig unbedrängt bei Kontern. Und auch der siebte Feldspieler, mit dem man es an diesem Tag ab und an versuchte, brachte nichts außer Treffer ins eigene leere Tor. Beim Stand von 14:21 in der 44. Minute konnte man erahnen: Das war’s. Und so war es dann auch. In der 59. Minute lag man beim Stand von 19:29 gar mit zehn Toren zurück. Am Ende hieß es 21:30.
„Diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben“, zog SG-Trainer Tobias Klisch sein Fazit und sagte: „Fridingen hat unsere Fehler rigoros ausgenutzt und uns mit ihrem Mann in der Abwehrspitze Probleme bereitet. Sie haben eine starke Mannschaft, das hat man heute gesehen. Ich bin mir sicher, dass sie noch für die ein oder andere Überraschung in dieser Saison sorgen werden und vorne landen werden.“ Nichtsdestotrotz müssen sich die Bottwartäler steigern, wollen sie in den nächsten Spielen Zählbares mitnehmen. Denn mit dieser Abschlussschwäche dürfte es gegen jeden Gegner schwer werden.
SG Schozach-Bottwartal: Hämmerling, Ernst – Weckerle (3), Linder, Soteras Merz (2), Heinz, Marjanovic (1), Gallus (1), Rossmeier, Zieker (4), Schmitz (2), Keller, Zluhan (6/2), Baumann (2)
Fotos: Ilka Korn