Marbacher Zeitung – von Lars Laucke
Beilstein – Den nötigen Respekt hatten die Württembergliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal vor der Partie gegen die SG BBM Bietigheim III durchaus gehabt. „Man weiß nie, wer da eventuell aus der zweiten Mannschaft als Verstärkung runterkommt“, meinte Trainer Michael Stettner. Doch da die Bietigheimerinnen am Samstagabend komplett ohne Spielerinnen des Drittliga-Kaders in der Beilsteiner Langhanshalle antraten, zeigte sich von Beginn an mehr als ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams. Die Bottwartälerinnen, die als großer Aufstiegsfavorit gelten, setzten sich am Ende mit 36:14 (20:6) durch.
Es dauerte geschlagene elfeinhalb Minuten, ehe die Gäste per Siebenmeter ihr erstes Tor erzielten. Zuvor hatte es bei ihnen selbst fünfmal eingeschlagen. Nur insgesamt sechsmal trafen die Bietigheimerinnen in den ersten 30 Minuten, vier Treffer resultierten dabei aus Siebenmetern. Die Angriffsbemühungen der Gäste wirkten über weite Strecken der Begegnung einfalls- oder gar hilflos. Die Abwehr der SG Schozach-Bottwartal stand meist wie eine Wand. „Die Mädels waren diesmal von Beginn an wach“, lobte Michael Stettner, nachdem sein Team in den ersten Saisonspielen meist etwas Anlaufzeit gebraucht hatte, um eine klare Führung herauszuspielen.
Gegen Bietigheim bestand dagegen schon Mitte der ersten Halbzeit kein Zweifel mehr am Sieg der Gastgeberinnen. Bereits nach 20 Minuten erzielte Janina Spieth das 12:2 und sorgte damit für den ersten Zehn-Tore-Vorsprung. Doch das war nur eine Durchgangsstation. Zur Halbzeitpause betrug der Abstand beim 20:6 bereits satte 14 Tore.
Auch nach dem Wechsel ging es im gleichen Takt weiter. Beim 29:9 durch Melanie Guyomard in der 44. Minute betrug die Differenz erstmals 20 Tore. Die „Strafe“ für den 30. Treffer handelte sich nur eine Minute später Theresa Müller ein. Die Gäste mussten einem zeitweise schon leid tun. Am Ende leuchtete ein 36:14 von der Anzeigetafel, und es glich fast schon einem Akt der Nächstenliebe, dass diese nur wenige Sekunden nach der Schlusssirene schon wieder auf Null gestellt wurde.
„Es war wohl eine Mischung aus beidem“, antwortete Michael Stettner auf die Frage, ob denn nun seine Mannschaft so gut oder Bietigheim so schlecht gewesen sei. Er zeigte sich auf jeden Fall damit zufrieden, dass sein Team bis zum Ende konzentriert geblieben war und sein Spiel durchgezogen hatte. „Dass man bei so vielen Chancen nicht jeden Wurf trifft, ist auch klar. Denn die 40 Tore hätten wir heute locker vollmachen können – wenn nicht mehr.“ Zumindest scheint es nach dieser Vorstellung unwahrscheinlich, dass jemand sein Team auf dem Weg zum Aufstieg stoppen kann. Am ehesten scheint dazu der TSV Schmiden in der Lage, bei dem die SG in knapp zwei Wochen antreten muss.
SG Schozach-Bottwartal:Szota, Kraft, Antl – Bieser (2), Berger (10/5), Kreh (3), T. Müller (2), S. Müller (1), Klenk (7), Spieth (4), Wunschik (2), Guyomard (2), Asmuth (3/2)