Marbacher Zeitung Lars Laucke
Einen Moment lang sah es so aus, als würde Philip Hämmerling der Held des Abends sein. Im ersten Saisonspiel der Handball-Württembergliga hatte der neue Keeper der SG Schozach-Bottwartal sieben Sekunden vor Schluss beim Stand von 22:21 einen Siebenmeter pariert. Doch der Abpraller ging nach vorne weg. SG-Neuzugang Lukas Gallus und ein Alfdorfer kämpften um den Ball, der dann ins Aus ging. Der SG-Anhang jubelte zum Teil schon, als der Schiedsrichter erneut Siebenmeter pfiff. „Er meinte, mein Gegner hätte den Ball bekommen und ich durch mein Eingreifen die hundertprozentige Chance vereitelt“, sagte Gallus später, ohne die Entscheidung weiter kommentieren zu wollen. Der zweite Siebenmeter saß dann schließlich zum 22:22 (12:12)-Endstand.
Es war nicht die einzige umstrittene Entscheidung der Unparteiischen, die sich wahrlich nicht den Ruf als Heimschiedsrichter verdienten und insgesamt recht unsicher wirkten. Schleierhaft war zum Beispiel, warum es nach einem klaren Foul bei einem Konter von Sebastian Schmitz nur Freiwurf statt Siebenmeter und Zeitstrafe gab. Doch SG-Trainer Tobias Klisch stellte auch klar: „Es wäre viel zu einfach, den verlorenen Punkt an den Schiedsrichtern festzumachen. Wir haben es selbst in der Hand gehabt, das Spiel für uns zu entscheiden. Nur 22 Gegentore – viel besser kann man nicht verteidigen. Aber dass wir selbst nur 22 Tore schießen, das ist einfach zu wenig.“
Insbesondere die Schlussphase ärgerte den SG-Coach. Denn als Lukas Volz fünfeinhalb Minuten vor Schluss mit seinem dritten Treffer in Folge das 22:19 erzielt hatte, schien sich die SG durchzusetzen. „Wir haben dann aber mehrfach zu früh abgeschlossen“, monierte Tobias Klisch. „Dabei hatten wir in einer Situation sogar Glück, als wir einen eigentlich schon verlorenen Ball doch noch bekommen haben.“ Seine Mannschaft blieb bis zur Schlusssirene ohne weiteren Torerfolg, während sich die Gäste den Punktgewinn „redlich verdienten. Sie haben sich nie aufgegeben und alles reingehauen, was sie hatten“, lobte Klisch die Alfdorfer Mannschaft.
Bei seinem Team monierte der SG-Coach hingegen, „dass wir aus unserer spielerischen Überlegenheit insbesondere in der zweiten Halbzeit keinen Profit schlagen. Unser Anspruch muss es sein, Alfdorf zu schlagen. Aber Handball ist nun mal ein Ergebnissport. Und da steht heute Abend leider nur ein 22:22 auf der Anzeigetafel.“
SG Schozach-Bottwartal:
Ernst, Hämmerling – Schmitz (2), Linder, Volz (3), Kroll (4), Schmid, Gallus, Rossmeier (5), Zieker (1), Sauer, Heilmann, Zluhan (3/2), Durdevic (4).